EU in der Sanktions-Zwickmühle

« zurück zur Übersicht

Mussten bereits diverse europäische Unternehmen Einbußen wegen der gegen Russland verhängten Sanktionen hinnehmen, räumen nun US-amerikanische Geheimdienste ein, dass sie über keinerlei Beweise zur Mitschuld Russlands am Unglück von MH17 verfügen. Die Kommunikation dürfte nun schwierig werden.

EU verlangt weitere Sanktionen gegen Russland

Die von den USA so stark geforderten Sanktionen gegen Russland, dem eine Unterstützung der separatistischen Kräfte in der Ostukraine und zudem eine Beteiligung am wahrscheinlichen Abschuss des malaysischen Fluges MH17 unterstellt worden war, haben bereits zahlreichen europäischen Unternehmen enorme Umsatzeinbußen beschert. Weitere Großaufträge stehen zur Disposition, wie zum Beispiel die Lieferung der französischen Mistral-Schiffe, die der angeschlagenen Wirtschaft eine Milliarden-Einnahme bringen sollte. Allerdings gibt es bei all den Sanktionsforderungen auch immer wieder Meldungen, dass sich nicht alle EU-Mitglieder an die eigenen Beschlüsse halten. So hatte sich herausgestellt, dass insbesondere Großbritannien weiterhin umfangreiche Lieferungen nach Russland durchführt.

Geheimdiensterkenntnisse: Es gibt keine Beweise

Nach der Offenlegung von Flugradardaten durch den russischen Verteidigungsminister mussten die US-amerikanischen Geheimdienste nun eingestehen, dass es keine Beweise für eine russische Beteiligung gibt. Alle Unterstellungen der letzten Tage erwiesen sich somit als haltlos. Eher beiläufig wird darauf abgestellt, dass es sich wohl um einen versehentlichen Abschuss durch die Separatisten handeln würde. Ob aber die vielen europäischen Firmen diesen Umstand ebenso beiläufig ansehen werden, bleibt abzuwarten. Die Regierungen der EU-Staaten nutzen derzeit zwar eine "moralische Verantwortung" Russlands als Grundlage für Strafmaßnahmen, allerdings dürften sie dann mit den meisten Ländern dieser Erde keinerlei Geschäftsbeziehungen mehr aufrecht erhalten. Anzumerken ist, dass die Untersuchungen der nach Großbritannien gelieferten Blackbox sowie der Voicebox des Unglücksfluges noch gar nicht begonnen haben.

« zurück zur Übersicht

Go to top