Die große Frage lautet: Soll die Schweizer Nationalbank ihre Goldreserven auf 20 Prozent der Bilanzsumme aufstocken? Am Sonntag fällt die Entscheidung.
Gold - Nachfrage steigt
Der Goldpreis gibt nun schon seit Monaten Rätsel auf, die Entscheidung über die Aufstockung der Goldreserven könnte einen wichtigen Aufwärtstrend auslösen. Derzeit widersprechen sich die offiziellen Zahlen des Word Gold Council (WGC), der das Volumen des weltweiten Angebotes auf 1.143,5 Tonnen beziffert, zu dem die Jahresproduktion von rund 3.115 Tonnen hinzugerechnet werden muss. Allerdings beträgt alleine die Nachfrage aus China und Indien 3.100 Tonnen, aus dem Rest der Welt werden 1.566 Tonnen geordert - wo kommt die Differenz her? Da die Zahlen zu Indien und China eher als zu niedrig angesehen werden müssen, dürfte das Defizit deutlich größer ausfallen. Es stellt sich also die Frage: Warum ist der aktuelle Goldpreis mit rund 1.190 US-Dollar je Feinunze so niedrig?
Angebotsdefizit und stagnierender Preis
Ein Grund dürfte im großen Papiergoldmarkt liegen, ein weiterer im starken US-Dollar. Trotzdem entsteht ein ordentliches Potenzial nach oben, das jederzeit zum Ausbruch des Goldpreises führen kann. Wird am Sonntag pro Gold-Initiative entschieden, dürfte das bereits einen starken Impuls liefern. Es gibt zwar einige Bedenken hinsichtlich des Verkaufsverbotes, das als eine der Bedingungen festgelegt wurde. Erwirbt die SNB also Goldbestände, darf sie diese nicht wieder abstoßen. Darüber hinaus müssen alle Goldreserven zurück in die Schweiz geholt werden, was ein weiteres Hindernis darstellen könnte. Grundsätzlich ist ja gegen eine starke Golddeckung nichts einzuwenden, zumal die Abhängigkeit vom Euro damit abgebaut werden könnte. Am Sonntag wird es sich zeigen.
