Neue Studie: Fracking lässt die Erde beben

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Die noch junge und doch schon heftig diskutierte Fracking-Technologie, die insbesondere in den USA die Energiekosten für die Industrie deutlich reduzieren sollte, wirft neue Fragen auf. Eine Studie belegt nämlich die drastische Zunahme von Erdbeben in den betroffenen Regionen.

Nicht nur Umweltprobleme durch Fracking

Die Unmengen an Wasser und Chemikalien, die zum Aufbrechen des Schiefergesteins in die Bohrlöcher gepumpt werden müssen, verursachen nicht nur unabsehbare Schäden am Grundwasser, sondern bereits Probleme bei der Wasserversorgung in einigen Regionen der USA. Nun veröffentlichte die Fachzeitschrift "Science" eine Studie, die die Anzahl der Erdbeben in den mittleren und östlichen Bundesstaaten der USA zum Gegenstand hat. Für den Zeitraum zwischen 1976 und 2007 konnten pro Jahr rund 20 Beben registriert werden. Zwischen 2010 und 2013 stieg die Zahl bereits auf insgesamt 450 mit einer Stärke von mindestens 3.0, was einen Durchschnitt von weit mehr als 100 pro Jahr bedeutet.

Schmutzwasser und seine Folgen

Als Ursache verortet die International Business Times (IBT) die enormen Mengen Schmutzwasser, die beim Fracking in große Tiefen gepumpt werden. Die durch die Beben beschädigten Gebäude sind bereits Gegenstand von Schadenersatzklagen gegen Ölfirmen, die in den betroffenen Regionen Fracking betreiben. Die vermeintlich preiswerte Energie, die zu Wettbewerbsvorteilen für die US-amerikanische Industrie führen sollte, erweist sich immer weniger als realisierbar. Schon ein zu niedriger Gaspreis bringt die Kalkulation der Fracking-Unternehmen ins Wanken. Die Nachfrage nach Bohr-Equipment ist demnach um 75 Prozent zurückgegangen, bei den Pumpen um 50 Prozent. Da die US-Wirtschaft allerdings auf den Fracking-Impuls angewiesen ist, dürften einige Strategien neu zu überdenken sein.

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